Januar/Februar 2013
Pyroschein und SRC / LRC - Funkzeugnisse erworben.... das WIE erzählen wir später ausführlich, denn diese Zeit bleibt in einer ganz besonderen Erinnerung. Hier nochmal unser Tipp - Online Kurse bei Rolf Dreyer www.yachtschule.de
Zur Zeit üben wir aber auch schon wieder weiter... SKS - Schein... es soll uns ja nicht langweilig werden während unseren Vorbereitungen ... wie viele Stunden hat eigentlich so ein Tag ?????
März 2013
Lehrgang in Hamburg bei der Kreuzer-Abteilung "Medizin an Bord".
April 2013
Zusammenstellung einer Bordapotheke mit Hilfe einer extra zertifizierten Apotheke für Seeschifffahrt. Hier haben wir die freundliche Unterstützung der Altstadt-Apotheke in Lübeck. Ebenso Beschaffung eines Erste-Hilfe Rucksack nach Empfehlung der Kreuzer-Abteilung... wie gesagt, das Seminar hat uns viele neue Inputs gegeben.
Zusätzlich besuchen wir zur Zeit eine Tropenärztin um alle möglichen Impfungen zu erhalten. Wichtig sind hier solche Hinweise, dass z.B. eine Gelbfieberimpfung für Kolumbien absolut notwendig ist, denn wenn man danach in ein anderes Land reist ohne diesen Impfschutz - könnte es zu Schwierigkeiten bei der Einreise kommen. Zu diesem Thema ist eine umfassende Beratung wichtig. Natürlich muss auch hier ein Zeitfenster eingeplant werden - da es sich bei vielen Impfungen um 3-fach Impfungen handelt, welche in gewissen Zeitabständen erfolgen müssen. Bei Gelegenheit bzw. auf Anfrage werden wir die umfassenden Imfpungen nachtragen. Es sind allerdings nur so viele als nötig.. man könnte es auch übertreiben, besonders im Hinblick auf die Kosten... nicht ganz ohne für 3 Personen.
Ebenso gibt es noch so viele Randthemen wie, Gültigkeit der Reisepässe, Kreditkarten, Autoverkauf oder sonstige Unterlagen an die man im ersten Moment gar nicht denkt....oder wie läuft das mit der Krankenversicherung - denn wir gehören zu den Weltenbummlern, die ihren Wohnsitz in Deutschland lassen möchten, schließlich werden wir viele Heimurlaube machen... Wie wir in diesem Thema weiterkommen ??? es ist in Arbeit. So, das war es mal wieder, bis bald....
Mai 2013
Also, mit der Krankenversicherung sind wir noch nicht abschließend weiter.. eine Zusatzversicherung muss da wohl her.
Stephan ist nun für ca. 2-3 Wochen am Schiff. Die letzten großen Montagen, letzter Unterwasseranstrich, Mast legen zwecks Kontrolle und diverser Nachmontagen ( Zusatzlichter - ARC vorgeschrieben), neue Maststufen ( zwecks besserer Überwindung der Höhenangst). Ausserdem bekomme ich nun meine Waschmaschine (zwecks Kampfansage dem unendlichen Salz auf dem Wasser.. und auf Dauer in der Wäsche - geht gar nicht). Endlich auch unser Watermaker, besserer Sonnenschatz am Steuerrad, Aussengrill. Aufrüstung mit elektr. Winschen ( zwecks besserer Sicherheit und Handhabung - man darf nicht vergessen - wir segeln mit kleiner Mannschaft).
Techn. ist die komplette Navigation und Funkanlage noch zu installieren und vorher zu montieren - bestimmt habe ich jetzt noch jede Menge vergessen ...
Bei allem dürfen wir die Montagebedingungen auf einem Schiff nicht vergessen - auch auf einer Lagoon 440 ist es oft ganz schön eng.
Lieber Stephan, an dieser Stelle sagt deine kleine Familie ganz lieb DANKE. Es ist schon zu bewundern, wie Du es alleine schaffst unsere Cocoloco technisch auf so einen Stand zu bringen... wir sind stolz auf Dich !
Weitere Kleinarbeiten und Restarbeiten werden wir in 2 Monaten gemeisamn mit Fynn abschließen (obwohl man die auf einem Schiff nie abschließen kann..*smile*).
Fertigstellung der Bordapotheke
Notfallrucksack mit folgendem Inhalt:
Diagnostik:
Blutdruckmessgerät BOSO KII
Rettungsdienst-Stethoskop
BZ-Messgeräte Set von Bayer inkl. Teststreifen und Stechhilfe
MBS Penlight LED
10 Lanzetten
Fingerpulsoximeter MD-300D
Atmung:
Beatmungsbeutel AERObag inkl. Maske Größe 5
PVC Maske Größe 3
PVC Maske Größe 4
Guedeltuben-Set 5 Größe 1-5, einzeln steril verpackt
Handabsaugpumpe mit Absaugkathetern und Zubehör
Kaltlicht Intubationsset inkl. Larngoskop Griff aus Metall, Einmalspatel Mac Größe 2/3/4
Zubehör zur Intubation: Blockerspritze 10ml, Führungsstab groß, Tubus-Holder Erw., Magill-Zange aus Edelstahl
Endotrachealtuben, einzeln steril verpackt mit Cuff: Größen 6,0/7,0/7,5/8,0 und 8,5
Aqua-Gel Gleitmittel
Larynxtubus-Set Größe 4
Infusion und Injektion:
vier Infusionssysteme (druckfest)
zwei Dreiwegehähne
venöse Sicherheitszugänge Vasofix safety: Größen 22G/20G/18G/16G/14G
drei sterile Fixierpflaster für venöse Zugänge
Venenstauer
Injektions- und Aufziehkanülen schwarz und gelb je 10 Stk
Einmalspritzen je 5 Stück 2ml und 5ml und je 2 Stk 10ml und 20ml
Immobilisation:
Original Stifneck select Erw, 4 Größe einstellbar
EasySplint Schienungsset
Verbandmaterial und Sonstiges:
Sterillium Händedesinfektionsmittel in der praktischen Kittelflasche 100ml
Cutasept F 50ml Hautdesinfektionsmittel
Abwurfbehälter
10 unsterile Tupfer
eine Sofort-Kältekompresse
Verbandmittelset nach DIN 13164
Instrumente
Anatomische Pinzette
Chirurgische Pinzette
Peanklemme 14cm
Verbandschere gebogen
Rettungsschere
Rettungsdecke
4 Paar Untersuchungshandschuhe
Medikamente wurden von einer zertifizierten Apotheke für Seefahrt zusammengestellt
( Altstadtapotheke ; 23552 Lübeck)
Inhalt zusammengefasst:
Antibiotikum, Mittel gegen Durchfallerkrankungen, Blutzuckersenkung, Bluthochdrucksenkung, Allergien, Mittelohrentzündungen, Blasen/Harnwegserkrankungen, Übelkeit, Magenschmerzen, Abführmittel, Prellungen, Schmerzmittel, Elektrolydhaushalt, Augenentzündungen, Betäubungsspray, Desinfektion, Klammerpflaster, Bandagen, Zahnschmerzen, Malaria, Nobite - gel, creme, spray - Vorsorge bei Dengue-Fieber.
Buch: Medizin auf See - Schnelle Hilfe und Kurzanleitungen
Bei der Zusammenstellung wurde besonders auf die Kindermedikamente geachtet und mit dem Kinder- sowie Hausarzt abgesprochen !
Juni / Juli / August 2013
Die letzten Ein und Umbauten am Schiff laufen. Wir sind in Südfrankreich im Hafen Port Napoleon und der Traum kommt jeden Tag näher.... what a good Feeling ! Unterwasseranstrich vorbereiten ist bei der Hitze kein Spass und der Krantermin rückt näher. Dann wird noch der Mast gelegt ... Maststufen montieren; Zusatzbeleuchtung anbringen und checken ob alles in Ordnung ist.
Was aber super funktioniert hat... der Einbau der Funkanlage und unser Pactor; vielen Dank - lieber Jörg für die super Arbeit und Einweisung - wir sehen uns in Las Palmas wieder. Mit dem System können wir dann weltweit E-Mails schreiben und empfangen.. ich bin immer noch von der Technik begeistert (Melanie). Hier noch mal die Homepage... www.yachtfunk.com
Was haben wir noch gemacht; Spritzschutz am Steuerrad und neues grosses Sonnendeck... elektrische Toiletten, Waschmaschine, neuer Anker (52 kg) , und noch viele viele Kleinigkeiten, über die Stephan mehr berichtet.
Beim Einladen des Schiffes für die grosse Tour, stellten wir schon wieder Platzprobleme fest.. daher wird doch noch so einiges ausgemistet...
So; wir halten Euch auf dem Laufenden... viele Grüsse die Crew der Cocoloco aus dem heissen Südfrankreich...
PS. unsere neue E-Mail lautet dann DD7660@sailmail.com aber bitte keine Anhänge, die können nicht geöffnet werden. Diese Mail-Anschrift ist nur zusätzlich... wenn wir Internetanschluss haben sind wir natürlich unter den bekannten Anschriften zu erreichen.
Hier noch ein paar Bilder von den Arbeiten: 
September / Oktober 2013
Es beginnt die große Reise ... woran merkt man dies ? Nun, wir fahren unser Auto noch nach Deutschland und kommen mit dem Flieger zurück.. jetzt haben wir nur noch unsere Cocoloco, 2 Elektroroller und 2 kleine Klappfahrräder. Unser erstes Ziel ist Mallorca und Ibiza. Wir warten auf passenden Wind, aber in diesem Löwengolf ist es um diese Jahreszeit echt bitter... wie auch immer... Schiff klar, Leinen los und los geht es.. und wie wir es uns dachten .. raue, schreckliche See.. Fynn und Melanie fallen schon das erste Mal der Seekrankheit zum Opfer.. und da es noch schlimmer wurde; haben wir uns bei der Überfahrt entschieden - doch noch mal ans spanische Festland.. und dann die Überfahrt nach Malle bei besserem Wetter.. aber wie immer.. wir haben es geschafft..Mannschaft wohl auf und zur Belohnung ist wieder Sommer und auf den letzten Mailen haben uns bestimmt 8-10 Delphine für 10 Minuten begleitet... da geht einem doch wieder das Herz auf. Die Sonne lacht auf Malle und Ibiza wie im Hochsommer. Endlich kann Fynn seine ersten Schwimmversuche im Meer machen - das klappt prima. Mit Schwimmring und Schwimmflügeln ist er nun kaum noch an Bord zu bekommen. Auch das Sicherheitsgeschirr während der Fahrt macht ihm nicht mehr viel aus... hilft auch nix...die Sicherheit geht vor und die Leinen bleiben dran. Wir erledigen noch einige Dinge am Schiff; fertig wird man nie.. und das waren wir in Frankreich auch nicht.. aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen... zumindest laufen unsere Navigationsgeräte gut, das Funkgerät und alle anderen Neumontagen.. Yippi.. das ist ein gutes Gefühl. Probleme macht uns nur unser Beiboot.. irgendwie hat der Motor über den Winter einen weg bekommen.
Schön ist es auch, immer wieder Kontakt mit Seglern zu haben, die das gleiche Ziel haben... und auch Kinder an Bord haben; teilweise mit weniger Platz oder jüngere Kids... wir bereuen unsere Entscheidung nicht - und wir nennen diese Zeit auch nicht mehr " Urlaub" sondern - wir haben unseren Lebensraum und Mittelpunkt auf die Cocoloco verlegt. Denn Arbeit, Sorgen und die alltäglichen Probleme haben wir hier genau so .. nur in anderer Form.
Zur Zeit sind wir auf Ibiza ( 01.10.2013) und Morgen bzw. Übermorgen geht es Richtung span. Festland - Gibraltar.. wir müssen ja nun so langsam mal auf die Kanaren, da wir dort rechtzeitig sein möchten ( ARC). Da wir natürlich keine Lust mehr haben in schlechtes Wetter zu kommen; benötigen wir auch einiges an Zeitfenstern; denn immer ist die Windrichtung und Wellenhöhe nicht auf unserer Seite... melden uns in Kürze wieder... liebe Grüsse die Crew der Cocoloco.
04.10.2013/ 22 Uhr - Ankunft in Almerimar nach 2 Nächten und fast 2 Tagen Fahrt. Wow, wie sollen wir es nennen ??? Pleiten, Pech und Pannen...
Erst mal hatten wir wieder durchwachsenes Wetter; 1 Tag konnten wir allerdings auch mal 3 Mahlzeiten zubereiten und auch essen ( in solchen Momenten fragt man sich auch, warum tuen wir uns das an ), dann kommt auch schon die Belohnung; herrliches Wetter, Delphine, kleine Wale, sogar ein kleiner Vogel kam bei der Überfahrt an Bord. Mitten auf dem Meer.... leider hat er nicht überlebt; wir denken - er war sehr schwach...
Bei dem plötzlich aufkommenden Starkwind, ist auch schon unser neuer Spinnacker bzw. das Lager ( Gott sei Dank nicht das Segel) kaputt gegangen. An dieser Stelle möchten wir sagen; egal wie lange man sich im Vorfeld mit den Anschaffungen und Ausrüstung beschäftigt hat.. und egal wie teuer die Sachen am Ende auch sind; irgendwie hat man sich immer falsch entschieden..
Auch unser Watermaker.. in Betrieb genommen und festgestellt.. wow - ist der laut; da kann bei Betrieb unser kleiner Fynn aber keinen Mittagsschlaf machen... mh.. mal sehen wie es zukünftig läuft.. und Strom zieht das Ding auch.. hatten wir uns auch in den umfassenden Vorabinformationen und Vorbereitungen anders vorgestellt.. aber er funktioniert und macht reines Wasser aus Salzwasser.
Jetzt liegen wir erst mal 2 Tage hier im Hafen und warten wieder auf den richtigen Wind.. diesmal 24 Stunden Trip nach Gibraltar... die Kanaren rufen.... bis bald... Melanie
Hier noch ein paar Bilder ... Fynn hilft Lebensmittel zu verräumen und Fynn spielt während den Überfahrten an Bord......
Wir sind endlich in Gibraltar angekommen... das Wetter ist sonnig und wir tanken erst mal auf der englischen Seite günstig Diesel. Nun suchen wir uns einen schönen Ankerplatz, erkunden die Umgebung, checken das Wetter - damit wir eine gute Durchfahrt durch die Strasse von Gibraltar finden und einen entsprechenden Wetterbericht, der uns gut auf die Kanaren bringt. Das erste Mal Atlantik-Segeln... wir sind gespannt und aufgeregt. Vor allem .. wie bekommen wir die ganzen Tage auf Wasser ( 4 Nächte-6 Tage) unsere Seekrankheit in den Griff...
Welche Überraschung... im Hafen ( spanischer Teil von Gibraltar) treffen wir unsere Segelfreunde aus der Schweiz - Patrick und Edith von der Allure wieder. Sie fahren ebenfalls die ARC mit und wir kennen uns von unserem Hafen in Frankreich... ja... wir sehen immer mehr Flaggen mit dem ARC Zeichen.. und das ist gut so, denn so haben wir schon Kontakt mit Schiffen gehabt, die ebenfalls mit Kindern die gleiche Route fahren. Übrigens sind die Kinder oft noch jünger als Fynn..dies zur Info an die Skeptiker..
Ja, mit der Crew der Allure wird der Wetterbericht abgeglichen.. und wir kommen zu dem gleichen Ergebnis ...es soll um 10.30 Uhr losgehen...10.10.2013. Wir trinken keinen Kaffee, Reisetabletten für Stephan und für Melanie Armbänder mit Akkupunkt..(die helfen in der Tat). Lebensmittel ebenfalls genug an Bord .. los geht es..
Die Strömung hat uns teilweise etwas heftig aber ansonsten gut aus der Strasse von Gibraltar gebracht - raus aus Europa ..und rein in den Atlantik.. und bei traumhaftem Wetter... teilweise zu wenig Wind.. aber Wellen von hinten ging es nach La Graciosa ... die kleine Insel vor Lanzarote...
Keine Probleme mit Seekrankheit.... Essen 3x täglich an Bord... und ein Bordleben, wie wir es uns auf dem Weg in die Karibik vorstellen... die Nachtwachen ..alle 6 Stunden und dann mit Eieruhr... es geht und funktioniert gut. Wir sind ausgeruht.. haben Zeit für Fynn...
Am 14.10.2013 sind wir angekommen... Land in Sicht.. ein tolles Gefühl nach soo vielen Seetagen... die Insel .. ein Traum.. also, wer es noch gerne ursprünglich mag, gutes und günstiges Essen liebt, gerne wandert..der ist hier genau richtig.. keine Asphaltstrassen, nette Menschen, Ruhe pur... hier bleiben wir erst mal ein paar Tage... Fynn lernt am Strand mal wieder schwimmen.. es kann nicht mehr lange dauern...
Ein paar Tage später geht es weiter Richtung Süden - Lanzarote.... die Hauptstadt ist natürlich ein Kontrast aber gut das wir hier sind.. unsere Kaffeemaschine hat den Geist aufgegeben.. und so können wir gemütlich eine neue besorgen.... einen grossen Supermarkt blündern.. und weiter ... an der Südspitze angekommen... Marina Rubicon.. sehr sehr spezielle aber auch sehr schön. Hier gönnen wir uns mit ARC Rabatt ein paar Tage im Hafen, genießen Essen ... den Hafenopool für Fynn... und ein wenig Touristenleben... hier ein paar Bilder und ansonsten noch in der Rubrik .. Reise in Bildern.... bis bald ... Melanie & Crew Cocoloco
Marina Rubicon Lanzarote
Fynn und Stephan auf La Graciosa
26.10.2013 Sie haben Ihren Bestimmungsort erreicht !
Nach über 100 0Seemeilen sind wir von unserem alten Heimathafen in Frankreich endlich auf Gran Canaria Las Palmas zum ARC Treffen angekommen.. ein tolles Gefühl. Nun arbeiten wir noch etwas am Schiff und genießen die Stimmung der ARC .... der Hafen ist bereits voll.. und alle auf dem Weg in die Karibik.. tja, wir sind nicht alleine..und vorallem Fynn freut sich, denn es sind genug Kinder an Bord ..... Nun freuen wir uns, wenn wir nochmals Besuch aus der Heimat bekommen ; Melanie`s Mutter und Freundin Birgit kommen um uns die letzten Tage den Rücken frei zu halten und ein wenig zu helfen... Melanie fliegt am 03.11 - 10.11 nochmals mit Fynn nach Deutschland.. Besuch bei den anderen Großeltern.. Fynn soll dort 1 Woche Landurlaub machen.... tja, und dann geht es in Las Palmas richtig los. Das Schiff wird von der ARC gecheckt, Kurse oder Sicherheitstrainings können gebucht werden; Einkaufslisten für die lange Überfahrt anfertigen und den ganzen Kram einkaufen und vor allem... einräumen ??? mal sehen, wie wir das hinbekommen.... und dann ruft die Karibik....
Melanie & Stephan & Fynn Joel
November / Dezember 2013
Wir haben es geschafft und sind nun Atlantiküberquerer. Nach 21 Tagen sind wir in Saint Lucia über die Ziellinie gefahren. Ein tolles Gefühl .
Wir hatten uns zunächst nach dem Start in Las Palmas auf Gran Canaria für eine nördliche Route entschieden, da im Süden wenig bis gar kein Wind vorhergesagt war. Was uns aber dann auf der Nordroute entgegenkam, ließ uns den Atlantik von seiner rauen Seite kennen lernen. Sturm, Regen und Wellenhöhen, die wir so noch nicht kannten. Natürlich hatten wir mal wieder mit Seekrankheit zu kämpfen und waren mehr als erstaunt, dass unser kleiner Fynn dieses Wetter einfach so weggesteckt hat. Er spielte und beschäftigte sich einige Tage mit sich selbst, weil wir das nicht mehr konnten. Nach 3 Tagen und 3 Nächten mit 9-10 Beaufort Wind mußten wir dann feststellen, daß wir nicht hart genug für die herrschenden Bedingungen waren und haben dann den Kurs Richtung Süden geändert.
Einen Tag Flaute zwei Tage später haben wir dann zur Entspannung, zum Essen und zur Reinigung des Schiffs genutzt. Ein Ozean, der nach Sturm und Regen aussieht wie eine Badewanne- im ersten Moment unfassbar. In der zweiten Woche hatten wir dann die eigentlich erwarteten Bedingungen. Wir lebten im normalen Törn......Kochen, Essen, Leben , mit Fynn spielen und toben. Tja, und dann fing es auch schon wieder mit techn. Problemen an. Unsere Wasserpumpe stellte den Betrieb ein. Nun hatten wir alle Tanks voll mit Wasser aber keine Möglichkeit, das Wasser aus den Hähnen zu befördern. Dann heißt es improvisieren, Wasserflaschen zum spülen und duschen einsetzen und Reklamationsschreiben verfassen. Das Wetter stabilisierte sich zwar täglich immer mehr je weiter wir in Richtung Südwesten und damit auf die Passatroute kamen, doch wurden wir nachts und teilweise auch tagsüber von den berüchtigten Squalls überrascht.
Plötzliche Winddrehungen, mit Starkwindböen und Regen... das Schiff läuft dann zwar wahnsinnige Geschwindigkeit, schränkt einen aber doch in der Bewegung stark ein... und von normalen 16 Knoten Wind gewöhnten wir uns nun an 28-35 Knoten regelmäßigen Wind. Auch in dieser Zeit empfanden wir den Atlantik als sehr gewaltig , jedoch mit den Wellen zu segeln ist weitaus angenehmer als gegen die Wellen... an die Wellenhöhe gewöhnten wir uns ebenfalls. Der nächste Schaden sollte aber nicht lange auf sich warten lassen; in einer Nacht überraschte Stephan ein Squall, der mit einer Windböe unseren Baum brach. Nun hieß es mitten in der Nacht, Segel bergen, festmachen und sichern. Ja, und unser Fynn... schläft und bekommt all dies nicht mit. Gut dass wir zu dieser Zeit nicht mehr soooo viele Meilen vor uns hatten; wir konnten den Rest der Strecke nur mit unserem Vorsegel bewältigen.
Dann feierten wir endlich unter 1000 Seemeilen bis zum Ziel Reststrecke zu haben. Die letzten Meilen haben wir dann mehr oder weniger abgesessen. Die letzten 3 Tage und Nächte vor Saint Lucia ging es dann noch mal richtig rund; Wellenhöhen, die Melanie hier und da mal einen Schrecken eingejagt haben; also Achterbahn fahren ist gegen so ein Naturerlebnis nur ein Kinderspiel- was ein Schiff alles aushalten kann - unglaublich. Aber ein Segelschiff ist nun mal für so etwas gemacht.. und die persönliche Erfahrung und das Durchhalten solcher Situationen stärkt einen und gibt letztendlich Kraft für weitere Strecken und den weiteren Lebensweg.
Endlich angekommen... das Gefühl von Glück und Stolz überwältigt einen; am frühen Morgen ankerten wir dann hinter der Ziellinie in Saint Lucia. Nachdem wir Fynn zum Frühstück weckten und den Tag sowie die wundervolle Umgebung auf uns wirkten lassen, informierten wir sofort unsere Eltern zu Hause, welche uns schon mit Spannung verfolgten und informiert waren. Nun genießen wir die Sonne, die täglichen Regenschauer ( 4-5 am Tag) und die karibische Lebensgeschwindigkeit und feiern das erste Mal Weihnachten auf dem Boot unter Sonne und Palmen.
Auf diesem Wege wünschen wir Euch allen ein frohes Weihnachtsfest, besinnliche Tage und danken Euch für die Anteilnahme und Unterstützung bei unserem Projekt. Bisher können wir nur sagen, es war die richtige Entscheidung - besonders als Familie - diesen Schritt gemacht zu haben. Wir freuen uns schon auf den Crewzuwachs im April und auch darauf, Euch bald wieder in die Arme schließen zu können. Nach dem Heimurlaub geht es dann weiter...
Einen guten Rutsch und alles Liebe und Gute für das neue Jahr wünscht Euch,
die Crew der Cocoloco
